Grand Slam - Kapitel 1 - Aufschlag
Eine Story von Moritz
Paul stemmte die Hand mit dem mattschwarzen Tennisschläger darin in die Hüfte, beschirmte die Augen mit der Hand gegen die stechende Sonne und rief zum dritten Mal in den letzten zehn Minuten: „Und? Rührt sich was?“
Jojo und er hatten sich für den Nachmittag auf dem Tennisplatz verabredet. In drei Wochen würde das große Stadtturnier stattfinden, und Paul wollte unbedingt dabei sein. Er hatte schon die letzten beiden Male teilgenommen und verhältnismäßig gut abgeschnitten; aber mit elf bzw. zwölf Jahren hatte er damals noch zu den jüngeren in seiner Altersklasse gezählt. Gerade in diesem Alter konnten ein oder zwei Jahre einen riesigen Unterschied machen, was er jedes Mal zu spüren bekommen hatte. Gegen seine Altersgenossen hatte er zwar spielend gewonnen und selbst gegen seinen ersten älteren Gegner regelmäßig eine gute Figur gemacht; aber die Jungen, die bis dahin noch nicht ausgeschieden waren, spielten genauso gut wie er, hatten aber einfach mehr Muskeln und waren meistens auch noch schneller. Viel mehr als ihren Respekt hatte er deshalb bislang nicht gewinnen können.
Dieses Jahr sollte das endlich anders werden. Seit Beginn des Schuljahres trainierte er wie besessen und hatte inzwischen das Gefühl, noch nie so gut gespielt zu haben wie jetzt. Seine Achillesferse war aber nach wie vor seine Rückhand, die ihm von Anfang an Probleme gemacht hatte. Inzwischen hatte er zwar genügend Kraft, aber mit der Genauigkeit haperte es einfach noch zu sehr, zumindest für Pauls Geschmack. Der drahtige, athletisch gebaute Junge betrachtete sein Talent, Bälle haarscharf vor die Auslinie setzen zu können, nämlich als seine größte Stärke, mit deren Hilfe er schon mehr als ein Duell knapp für sich entschieden hatte. „Sniper Kill!“ johlte sein Freund Ole, der Klassenclown, jedes Mal, wenn Paul bei einem Turnier im Sportunterricht so einen Punkt machte. Die anderen Jungs hatten das schnell übernommen, wie bei Ole üblich, der zwar im Sport eine Niete war, aber mit der Zunge dafür so schnell wie Paul mit dem Schläger. Es dauerte nicht lange, und Paul hatte seinen Spitznamen weg: "Sniper".
Natürlich zeigte er es nicht, aber insgeheim war er wahnsinnig stolz auf diesen Namen. Schließlich war er ja ein Zeichen des Respektes – und Respekt bekam man nicht einfach geschenkt, den musste man sich verdienen, das hatte er schon lange gemerkt. Na gut, wenn er ganz ehrlich zu sich war, gab es noch einen anderen Grund, warum er den Namen so mochte. Kurz nachdem die Jungs angefangen hatten, ihn so zu nennen, hatte sich nämlich irgendwann Nadja danach erkundigt, wieso er jetzt so heißen würde. Noch bevor Paul antworten konnte, hatte Ole schon herausposaunt, dass Paul „ein verdammter Chirurg mit dem Schläger“ war. „Ehrlich, bei dem sitzen die Bälle besser als die Frisuren bei Germany's Next Top Model!“ Nadja hatte gelacht und Paul war knallrot angelaufen. Aber dann hatte sie ihn angeblickt, und er hatte die Bewunderung in ihren schönen Augen gesehen. Mit einem Zwinkern sagte sie: „Na, dann weiß ich ja, zu wem ich gehen muss, wenn ich mal Privatstunden brauche.“ Paul war so baff gewesen, dass er bloß ein „mmm, klar“ rausbrachte. Mit ihren glatten, schwarzen Haaren, die lang über ihren Rücken fielen, und den tiefen, grünen Augen war Nadja seiner Meinung nach das schönste Mädchen der ganzen Klasse. Ganz zu schweigen von den langen, schlanken Beinen, die sie hatte...
Jojo tippte immer noch auf der Fernbedienung der Ballmaschine herum, die durch ein kurzes Kabel damit verbunden war. Dass er inzwischen ziemlich entnervt war, konnte Paul sogar vom anderen Ende des Feldes aus sehen. Entsprechend wenig überraschte ihn die Antwort, die er einen Moment später bekam: „Nee... das Schrottding ist uralt und die Hälfte der Funktionen ist im Arsch. Warte mal, ich krieg das schon hin...“
In Pauls Leben hatte sich in den letzten zwei Jahren so einiges verändert, und sein plötzliches Interesse an Mädchen war inzwischen ein ziemlich großer Teil davon. Irgendwann hatte er begonnen, die Mädels in seiner Klasse anders zu sehen als früher. Er musterte ihre Körper, verglich sie miteinander und merkte so nach und nach, dass er bestimmte Stellen und Formen spannender fand als andere. Zuerst hatte er das noch verstohlen gemacht, aber bald bemerkt, dass er nicht der einzige Junge war, der diesen neuen „Sport“ für sich entdeckt hatte. Inzwischen redete er mit seinen Kumpels ganz offen darüber, wen sie gerade heiß fanden und welches Mädchen den besten Hintern oder die schönsten Brüste hatte.
Mit einem resigniertem Seufzen nahm Paul die Hand runter und drehte den Kopf aus der Sonne, bis er wieder das Geschehen auf dem Nebenfeld im Blick hatte. Zu seiner stillen Freude hatte er bei seiner Ankunft nämlich feststellen dürfen, dass sich auf Platz 3 vier Mädels in knappen weißen und pinken Röckchen ein hitziges Doppel lieferten. Sie spielten alle ziemlich gut, obwohl keine besonders hervorstach – jedenfalls nicht durch ihr Talent. Beim Aussehen war das schon anders. Da hatte es ihm sofort das hübsche Mädchen mit dem blonden Zopf angetan, das gerade den Ball zum Aufschlag hochwarf. Fasziniert beobachtete er, wie sich dabei ihre festen, gar nicht so kleinen Brüste deutlich unter dem weißen Top abzeichneten. Mit einem energischen „Oh“ schmetterte sie den Ball ins andere Feld. Nicht zum ersten Mal fragte sich Paul, warum weibliche Tennisspieler bei jedem Schlag immer so rumstöhnten. Nicht dass er etwas dagegen hatte, im Gegenteil. Seine pubertierende Fantasie flüsterte ihm natürlich sofort die Frage ein, ob die hübsche Blondine wohl bei gewissen anderen Tätigkeiten genauso klang...
Ein kurzes Ziehen, das sich bei diesen Gedanken zwischen seinen Beinen einstellte, erinnerte ihn an noch etwas, was in den letzten Monaten anders geworden war. Als sein Interesse an Mädchen erwacht war, hätte er noch gar nicht so genau sagen können, wieso er sie plötzlich so gern anschaute. Aber inzwischen genügte schon der Anblick eines tiefen Ausschnitts oder eines knackigen Hinterns in einer engen Jeans, damit er einen Ständer bekam. Oft wurde er sogar steif, wenn er bloß an ein hübsches Mädchen dachte, und manchmal passierte es einfach so. Zum Glück hatte er zeitgleich auch die angenehmste Abhilfe für diesen Zustand entdeckt. Vor einem Jahr hatte er es sich zum ersten Mal selbst besorgt und seitdem machte er das regelmäßig. Davon abgesehen, dass es sich gut anfühlte, hatte er auch schnell festgestellt, dass er sich schwerer konzentrieren konnte, wenn er einmal länger nicht dazu gekommen war. Erst wenn der „Druck“ abgebaut war, hatte er wieder für ein paar Tage – manchmal auch nur ein paar Stunden – seine Ruhe. Er genoss noch schnell den kurzen Einblick ins Dekolleté, den das Mädchen ihm unwissentlich gewährte, als sie nach dem Aufschlag mit dem Oberkörper nach vorne ging, bevor er den Blick abwandte und wieder zu Jojo blickte, der sich immer noch mit der störrischen Ballmaschine abmühte. Normalerweise hatte er kein Problem damit, in Gegenwart eines Kumpels einen Steifen zu bekommen. Er wusste inzwischen, dass fast alle Jungen masturbierten, und deshalb war ihm das schon lange nicht mehr peinlich. Aber jetzt gerade war einfach der falsche Moment dafür. Der Plan war zwar ursprünglich gewesen, dass Jojo und er sich die Bälle von der Maschine zuspielen ließen, als ob sie die Hälfte eines Doppels wären. Falls das Ding wirklich streiken würde, musste eben Jojo als Ballgeber herhalten. Das war kein Problem: Der hochgewachsene, athletische Junge war die klassische Sportskanone und in so ziemlich allem gut, was irgendwie mit Bewegung zu tun hatte. Sich wie Paul auf einen einzigen Sport zu spezialisieren war allerdings nicht sein Ding; er war eher der Typ, der alle paar Wochen mit einer neuen verrückten Sportart ankam, von der noch nie jemand gehört hatte. Insgeheim war Paul ganz froh darum: So mussten sein Kumpel und er sich nicht als Konkurrenten betrachten, und die nächsten zwei Stunden würden für jeden von ihnen ein Gewinn sein: Ein angenehmer Freitagnachmittag für Jojo und wertvolle Übung für Paul. Jedenfalls würde er sich in ein paar Momenten darauf konzentrieren müssen, seiner Rückhand das Schludern auszutreiben, und dabei konnte er keinen Ständer in der Hose brauchen. Also atmete er ein paarmal tief ein und aus und versuchte an etwas Anderes zu denken als an die Brüste der Blonden. Als Jojo sich kurz runterbeugte, um an den Akkus der Maschine herum zu nesteln, fixierte Paul seinen Blick deshalb bewusst für ein paar Sekunden auf den Hintern seines Kumpels. Er musste grinsen, als er spürte, wie sich der Bereich zwischen seinen Beinen ziemlich schnell wieder entspannte. Jetzt wäre wohl der schlechteste Moment gewesen, um herauszufinden, dass er "Bi" war...
Es dauerte nur ein paar Momente, bis sein Kopf wieder klar war. Dafür bemerkte er allerdings eine andere „Nebenwirkung“ seiner Pubertät, die unangenehmer war als die meisten anderen. Er hatte nämlich das Gefühl, als ob die Anspannung, die er gerade noch in seinem besten Stück gefühlt hatte, lediglich ein Stück tiefer gewandert war und jetzt in seinen Hoden saß. Kein Wunder: Inzwischen war es schon wieder drei Tage her, seit er sich das letzte Mal einen runtergeholt hatte. Eigentlich hatte er vorgehabt, gestern Abend noch Druck abzubauen, aber nach dem Training war es dann so spät geworden, dass er irgendwann nur noch erschöpft ins Bett gefallen war. Das bezahlte er jetzt mit diesem fiesen Ziehen, das er immer dann bekam, wenn er zu lange nicht masturbiert hatte – nicht dass das besonders häufig vorkam... aber wenn doch, dann waren die Folgen ziemlich unangenehm – wenn auch nicht überraschend.
Zu Pauls Überraschung waren seine Hoden in den letzten zwei Jahren nämlich weit schneller und dramatischer gewachsen als sein Penis. Nicht dass er in dieser Hinsicht irgendwelche Komplexe hatte: Er sah ja beim Duschen, was die anderen Jungen „zu bieten“ hatten, und da musste er sich sicher nicht verstecken. Außerdem hatte er mit 13 ja auch noch ein paar Jahre Zeit, um sich in dieser Hinsicht zu „entwickeln“. Aber wenn seine Hoden im selben Tempo weiterwachsen würden wie in den letzten zwölf Monaten, dann würden sie irgendwann wohl so groß sein wie die Tennisbälle, die Jojo gerade in die Ballmaschine stopfte. Jedenfalls war es jetzt schon so, dass seine Juwelen das Gehänge der meisten Jungen in seiner Klasse übertrafen, von ein, zwei Ausnahmen vielleicht abgesehen – und das, obwohl alle Jungs, die er kannte, im letzten Jahr anscheinend eine ähnliche Entwicklung durchgemacht hatten wie er selbst.
Eine kurze Zeit war er auf seine großen Hoden sogar stolz gewesen, schließlich wirkte der Anblick männlich und beeindruckend. Leider hatte er aber sehr schnell feststellen müssen, dass seine Kugeln jetzt nicht nur schwerer und massiver waren als früher, sondern vor allem sehr viel empfindlicher. Geahnt hatte er zwar natürlich schon länger, dass man(n) an dieser Stelle wohl irgendwann eine gewisse "Schwäche“ entwickeln musste, sonst würde man ja schließlich nicht ständig in irgendwelchen Filmen zu sehen bekommen, wie jemand einen Tritt zwischen die Beine bekommt und sofort zu Boden geht. Aber am eigenen Leib hatte er das erst erfahren, als er vor etwa einem Jahr wieder einmal mit seinem jüngeren Bruder Pascal herumgerangelt hatte. Das war zwischen den beiden Brüdern nichts Ungewöhnliches, aber da Pascal zwei Jahre jünger war als Paul, waren diese Auseinandersetzungen meistens ziemlich einseitig. So war es auch damals gewesen. Paul hatte es geschafft, Pascal mit dem Oberkörper auf dessen Bett zu pressen. Der Jüngere musste vor der Bettkante knien, während Paul mit gespreizten Beinen hinter ihm stand und seine auf den Rücken gedrehten Handgelenke festhielt. Um besser das Gleichgewicht halten zu können, war er leicht in die Hocke gegangen. Plötzlich hatte Pascal mit dem rechten Bein nach hinten ausgetreten und Paul durch schieres Glück so den Fuß zwischen die Beine gerammt, dass seine Hoden durch die dünne Boxershorts durch kurz zwischen Ferse und Becken eingequetscht wurden. Moritz hörte ein Keuchen, dann waren seine Hände plötzlich frei; er drehte den Kopf nach hinten und konnte gerade noch sehen, wie sein älterer Bruder mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammenklappte und sich anschließend mit den Händen zwischen den Beinen am Boden wälzte. Im allerersten Moment war Pascal noch erschrocken; aber als er die Symphonie aus Wimmern, Stöhnen und gelegentlich hervorgepressten Flüchen hörte, die Paul plötzlich anstimmte, musste er breit grinsen und dann laut loslachen. Er genoss noch eine Zeitlang den Anblick seines sich windenden Bruders, der plötzlich gar nicht mehr so taff wirkte, bevor er mit einem letzten ironischen Kommentar das Zimmer verließ.
Paul brauchte damals fast volle zehn Minuten, bevor sich die schlimmsten Schmerzen beruhigt hatten. Und selbst dann pochten seine Hoden noch so schlimm, dass er nochmal fünf Minuten bloß verkrümmt daliegen konnte, die Hände die ganze Zeit schützend vor seinen Schritt gepresst. Im ersten Moment war er der festen Überzeugung gewesen, dass Pascal ihm die Hoden kaputt getreten hatte. Als er seine Juwelen dann allerdings bei fest verschlossener Tür vor dem riesigen Ganzkörperspiegel im Badezimmer untersuchte, bemerkte er zu seiner Überraschung, dass sie zwar deutlich geschwollen, aber ansonsten völlig unverletzt waren. Allerdings merkte er auch schnell, dass sie jetzt bei jeder kleinsten Bewegung – zum Beispiel beim Gehen – unangenehm zogen. Dieser Zustand dauerte noch den ganzen Abend und den folgenden Morgen an, bevor es endlich besser wurde.
Als Paul jetzt, während er auf dem Tennisplatz darauf wartete, dass sich seine Erregung wieder beruhigte, dieses leichte Ziehen in seinen Juwelen spürte, war es daher kein Wunder, dass er an das Erlebnis zurückdachte, durch das er zum ersten Mal gelernt hatte, wie schmerzhaft es für einen Jungen sein konnte, einen Tritt zwischen die Beine zu bekommen. Allerdings hatte er inzwischen Auswahl, wenn es um Erfahrungen dieser Art ging. Denn unter den Jungen in seinem Jahrgang war es im letzten Jahr immer üblicher geworden, diese Schwachstelle, die sie ja alle teilten, schamlos auszunutzen. War der Sportlehrer zum Beispiel beschäftigt, beim Sprinten die Zeit zu nehmen, war es ein beliebtes Spiel, zu versuchen, dem Jungen, der als nächstes dran war, mit dem Handrücken einen Schlag in die Hoden zu verpassen. Der Treffer selbst war dabei bloß ein Mittel zum Zweck, das dafür sorgen sollte, dass die Hoden eine Zeitlang höllisch empfindlich waren. Dem Jungen blieb dann die Wahl: entweder er machte beim Sprint extra langsam und blamierte sich oder er lief so schnell er konnte – und musste dabei die fiesen Schmerzen ertragen, die ihm seine Juwelen bescherten, wenn sie beim Laufen wild in den weiten Shorts herumgeworfen wurden. Besonders beliebt war dieses Spiel, wenn die Jungen zufällig mit den Mädchen zusammen Sport hatten. Natürlich wollte keiner der Jungs sich vor den Mädels blamieren, und die hatten keine Ahnung, was hinter den Kulissen vor sich ging... zumindest vermutete Paul das.
Ganz sicher war er sich allerdings nicht. Er hatte nämlich früh gemerkt, dass der Anblick eines Jungen, der gerade einen Treffer zwischen die Beine kassiert hatte, auf manche Mädchen eine gewisse Faszination auszuüben schien. Zumindest hatte er es noch nie erlebt, dass ein Mädchen in so einer Situation besonders viel Mitgefühl gezeigt hatte. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sein Kumpel Lars sich einmal darauf gefreut hatte, dass sie am Nachmittag zusammen mit den Mädels Sport haben würden. Lars war der beste Fußballspieler ihrer Klasse und wollte die Gelegenheit nutzen, um Jule mit seinen Fähigkeiten als Stürmer zu beeindrucken. Statt dessen bekam er dann schon in den ersten fünf Minuten den Ball mit solcher Wucht in die Hoden, dass er die nächsten 15 Minuten damit verbrachte, sich mit diversen Schmerzlauten auf dem Rasen zu winden. Zu Pauls Überraschung hatten die Mädchen fast sofort losgelacht – und ausgerechnet Jule hatte sogar mit dem Finger auf Lars gedeutet und sein schmerzverzerrtes Gesicht nachgeahmt! Hieß es nicht immer, dass Mädchen angeblich einfühlsamer waren als Jungs...?
Passend zu diesen Erinnerungen riss der helle Klang von Mädchenlachen Paul aus seinen Gedanken. Er blickte aufs Nebenfeld und sah, dass die vier Mädels gerade mit ihrem Doppel fertig geworden waren. Jetzt standen sie in der Mitte des Feldes und umarmten einander. Die Blonde versicherte ihren beiden Gegnerinnen zwar, wie toll sie gespielt hätten, aber die Körpersprache der vier machte es ziemlich offensichtlich, wer das Match gewonnen hatte. Nicht zum ersten Mal an diesem Nachmittag versuchte Paul sich an den Namen des Mädchens zu erinnern, das ihm so gefiel. Sie ging an seine Schule, das wusste er; aber sie war sicher ein, eher zwei Jahrgänge über ihm. Er bildete sich ein, ihren Namen einmal gehört zu haben, aber er wollte ihm einfach nicht einfallen. Die Mädchen lösten sich wieder voneinander und verbrachten ein paar Momente damit, Schläger und Bälle in ihren Taschen zu verstauen und ein paar kleine Schlucke aus ihren Sportflaschen zu nehmen.
Dann schlenderten die Blonde und ihre Mitspielerin in Richtung des Haupteinganges davon, während ihre beiden Freundinnen sich zum Parkplatz aufmachten. Nach ein paar Schritten drehte sich eine der beiden noch einmal um und rief: „Ach, Sandri? Bist du eigentlich heute Abend auch bei der Melli?“
Sandra! Natürlich – so hatte ein Mädchen aus seiner Klasse die Blonde einmal in seiner Gegenwart angesprochen. Paul beschloss, sich den Namen diesmal zu merken. Wer weiß, vielleicht nahm das hübsche Mädchen ja auch an dem Turnier teil. Das wäre die perfekte Gelegenheit, sie anzusprechen – besonders wenn er sich seinen Traum erfüllen und diesmal wirklich gewinnen würde...
„Nee, sorry. Meine Ellis und ich fahren übers Wochenende zu meinem Onkel und meiner Tante.“
„Oki, kein Problem!“ flötete das Mädchen zurück, und die vier trennten sich endgültig voneinander.
Jetzt, wo Sandra und ihre Freundin ihm den Rücken zuwandten, erlaubte sich Paul ein Grinsen. Sein Blick hing an den langen, von der Sonne braungebrannten Beinen der Blonden, von denen ihr kurzes Tennisröckchen eine Menge zu erkennen gab. Seine Augen wanderten höher und bewunderten Sandras Hüftschwung. Mit etwas Fantasie konnte er die Form des straffen, kleinen Hinterns erahnen, der sich unter den Falten des Rockes abzeichnete...
*
Jojo musste sich beherrschen, nicht lauthals „Scheiße“ zu schreien. Er war kein Tennisfreak wie Paul, aber ein paar mal hatte er auch schon roten Sand unter den Turnschuhen gehabt – und er konnte mit Überzeugung sagen, dass er noch nie so einen antiquierten Haufen Schrott wie diese blöde Ballmaschine gesehen hatte! Er ging um das Gerät herum und schaute es von allen Seiten an. Seitlich hatte es den Stromanschluss und einen Hebel, vorn ein Rohr wo die Bälle rauskamen und darunter eine kleine runde Öffnung mit einer linsenförmigen Glasscheibe davor, die aussah als wäre sie nachträglich installiert. Vielleicht ein Licht, aber wozu denn wer spielt schon im Dunklen. Dann war auf der anderen Seite die Öffnung für die Tennisbälle zum nachfüllen und oben drauf war eine kleine Antenne, die ebenfalls nachträglich angebracht zu sein schien. Seltsam, gab es inzwischen eine App dafür, so wie für alles heutzutage. Aber bei diesem uralten Gerät? Er zumindest kämpfte noch mit dieser blöden Fernbedienung.
Gut, vielleicht hatte er auch ein bisschen übertrieben, als er Paul erzählt hatte, er könnte so eine Maschine inzwischen im Schlaf bedienen. Genau genommen hatte das ja eigentlich immer sein Vater gemacht. Oder sein älterer Bruder. Oder der Trainer, bei dem er vor ein, zwei Jahren mal ein paar Stunden gehabt hatte. Aber hey – er hatte immerhin dabei zugeschaut. Manchmal zumindest. Und wie schwierig konnte das schon sein??
„Sehr schwierig“ war die frustrierende Antwort. Inzwischen hatte er es immerhin geschafft, das Ding einzuschalten und die Bälle reinzustopfen. Es vibrierte leicht und summte leise vor sich hin, während er damit beschäftigt war, an der Fernbedienung zu verzweifeln, die aussah wie eine unheilige Kreuzung aus einem Playstation-Controller und dem klobigen Uralt-Handy, das sein Großvater ihm mal gezeigt hatte. Angeblich konnte man mit dem Ding genau die Frequenz festlegen, in der die Bälle abgefeuert werden sollten, außerdem den Neigungswinkel, die Geschwindigkeit und zwanzig andere Sachen. Bloß wie, stand nirgends. Es half nicht, dass die ganzen Knöpfe auf Englisch beschriftet waren und Englisch sein Hass-Fach war. Inzwischen hatte er außerdem wirklich den Eindruck, dass die Hälfte davon eh nicht funktionierte, weil sich auf dem Display überhaupt nichts rührte, wenn er auf ihnen herumdrückte.
Vielleicht wenn er die Taste mit dem großen F drauf probierte. Plötzlich schien die Maschine zum Leben zu erwecken, denn das summen änderte sich zu einer höheren brummen. Gleichzeitig hörte er ein doppeltes quietschen, wie als wenn sich in der Maschine etwas justierte. Und plötzlich...
*flump*
Jojos Kopf ruckte fast zeitgleich mit dem Geräusch nach oben und er sah, dass die Maschine einen einzelnen Ball ausgespuckt hatte, der in diesem Moment haarscharf über das Netz flitzte. Der Ansatz zu einem Gefühl von Triumph mischte sich mit Erstaunen, als er sah, dass Paul nicht, wie er es erwartet hatte, mit gezücktem Schläger bereit stand, sondern wie hypnotisiert zur Seite starrte!
*
Ob Nadja in so einem Tennisröckchen wohl noch besser aussehen würde als Sandra? Stehen würde es ihr ganz bestimmt. Vielleicht sogar mit einem bauchfreien Top anstatt dem geschlossenen, das die Blonde heute anhatte-
*flump*
Dieses Geräusch... war das nicht...
Im nächsten Moment schlug etwas wie eine kleine, harte Faust vorne gegen Pauls dünne Tennisshorts. Ein plötzlicher Schmerz explodierte in seinen Hoden und trieb ihm die Luft aus den Lungen. Sein Schläger fiel auf den roten Sand, während er sich mit verzogenem Gesicht nach vorne krümmte, eine Hand an seinen Hoden, die plötzlich schlimmer wehtaten als je zuvor in seinem Leben. Der Schmerz zog nach oben in seinen Unterbauch, und Paul spürte, wie sich die Muskeln dort verkrampften. Einen Moment lang hatte er das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen. Dann lag er plötzlich auf dem Boden und versuchte verzweifelt, eine Stellung zu finden, in der die furchtbaren Schmerzen zwischen seinen Beinen irgendwie erträglicher wurden. Er konnte nicht mehr klar denken und spürte nur, wie er wimmernd und stöhnend von einer Seite auf die andere zuckte.
*
Jojo hatte die Ereignisse der letzten zehn Sekunden mit offenem Mund verfolgt und konnte immer noch nicht fassen, was gerade passiert war. Aber mehr und mehr wich der überraschte Ausdruck auf seinem Gesicht einem erst verhaltenen, dann immer schadenfroheren Grinsen. Klar tat ihm sein Kumpel leid, schließlich wusste Jojo genauso gut wie jeder andere Junge, wie weh ein Treffer an dieser Stelle tun konnte. Aber andererseits war das Ganze auch saukomisch. Und er war sich sicher, dass Paul an seiner Stelle nicht anders reagieren würde. Aber wovon war er überhaupt so abgelenkt gewesen?
Schnell lehnte Jojo den Schläger gegen die Maschine und legte die Fernbedienung auf den Boden, bevor er zu Paul auf die andere Seite des Feldes lief. Es musste ein echter Volltreffer gewesen sein, denn der athletische Junge wälzte sich immer noch vor Schmerzen wimmernd und stöhnend auf dem Boden. Jojo grinste breit und sagte bloß: „Oh Mann, das ist ja wie bei den epic fails auf YouTube! Wieso hast du denn nicht aufgepasst...oh.“ Noch während er die Frage stellte, hatte Jojo den Blick in die Richtung gedreht, in die Paul vorher noch geschaut hatte. Aus der Ferne konnte er noch die beiden Mädchen erkennen, die über den Kiesweg zum Haupteingang gingen. Er keuchte amüsiert, denn dieser eine Blick verriet ihm genau, was passiert sein musste. Grinsend beugte er sich tief zu Paul runter und sagte lachend: „Oh Mann, ich fass es einfach nicht! Alter, was krieg ich dafür, dass ich dem Rest der Klasse am Montag nicht erzähle, dass der große Sniper einen Tennisball in die Eier gekriegt hat, weil er zu beschäftigt war, 'nem Mädel auf den Arsch zu glotzen?“ Er lachte und beobachtete genüsslich, wie Paul sich komplett hilflos mit einer Hand an den Hoden auf dem Platz winden musste. Nach ein paar Sekunden fügte er grinsend hinzu: „Tja, das passiert eben, wenn man bloß Titten und Ärsche im Kopf hat...“
*
Was Jojo nicht wissen konnte, war, dass sein Schläger durch das Vibrieren der Ballmaschine langsam zur Seite geglitten war und gerade in diesem Augenblick zur Seite fiel, bis der Griff direkt auf die Fernbedienung prallte. Die Maschine machte erneut diese doppelten quietschenden Geräusche, wie als würde sie sich justieren. Danach begann sich das brummen zu einem bösen Bienenschwarm zu verwandeln, denn aus dem inneren Brummen wurde ein hochfrequentes Fiepen, welches von hohen Drehzahlen im Inneren verursacht wurde. Dann noch einmal das doppelte Quietschen und erneut das bekannte...
*flump*
Genau wie Paul vor ihm registrierte auch Jojos Gehirn das Geräusch, aber viel zu spät. Ironischerweise hätte der vorher eingestellte Abschusswinkel den Tennisball noch gut an seiner Hüfte vorbeigeschossen; aber als er sich tief zu Paul runterbeugte, hatte er einen kleinen Schritt zur Seite gemacht und seine Beine leicht gespreizt, um festen Stand zu haben. Und dadurch schlug der Ball nun knapp unter seinem Hintern in den Stoff der straff sitzenden Radlerhose und direkt gegen die Rückseite seiner pubertierenden, in der straffen Radlerhose eingeengten aber gut sichtbaren und wohlgeformten Hoden. Genau wie Paul trieb es ihm erst einmal die Luft aus den Lungen, dann verzog sich auch schon sein Gesicht und er ging mit einem schmerzerfüllten „Aaah“ zu Boden. Danach konnte auch er nur noch wimmernd herumzucken und stöhnend die Hände gegen seine Hoden pressen.
Die Jungen verbrachten fast die nächsten zwanzig Minuten damit, sich stöhnend, wimmernd und keuchend auf dem roten Sand des Tennisplatzes zu wälzen, jeder komplett absorbiert von den massiven Schmerzen, die in Wellen von ihren pochenden Hoden aus bis in ihren Unterbauch strahlten. Beide hatten, wie gesagt, bereits ihre einschlägigen Erfahrungen mit diesem Thema gesammelt; aber keiner von ihnen konnte sich erinnern, dass ihm jemals so die Nüsse wehgetan hatten. Jojo musste sich ganz am Anfang dazu zwingen, ein paar mal tief und langsam durchzuatmen, um sich nicht peinlich vor Paul übergeben zu müssen – und dem war es ganz genauso gegangen.
Irgendwann ließen die Schmerzen dann soweit nach, dass die Jungen auf die gespreizten Knie gehen konnten. Ihre Hoden pochten aber immer noch so stark und diese kleine Bewegung tat so weh, dass sie nochmal zwei Minuten mit einer Hand zwischen den Beinen verbrachten; obwohl sie versuchten, sich zu beherrschen, konnte keiner von ihnen ein gelegentliches schmerzerfülltes Stöhnen unterdrücken. Als sie dann endlich wieder aufstehen konnten, war ihnen die Lust auf Tennis jedenfalls erstmal vergangen. Beide nahmen sich ihre Schläger und gingen langsam und mit leicht gespreizten Beinen vom Platz, auf dem die weißen Linien im roten Sand in der Nachmittagssonne schimmerten.
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...Fortsetzung folgt... ==> Teil 2 hier
Au weh, doppelt gemoppelt xD
ReplyDeleteTja die jungs werden den rest des Tages wohl nicht mehr so viel Freude haben :D